Martial Solal (Piano), Francois Moutin (Bass) und Bill Stewart (Drums) spielen hier geschichtsträchtig vom 21 bis 23 September 2001 in einem durch Terror schwerst beschädigten New York, den ersten Tagen, da das Village Vanguard wieder geöffnet hatte – live! Jazz in unsicherer Zeit, allerdings mit einer Intensität und Triodichte, wie sie ernster und heiterer nicht denkbar scheinen mag. Die CD besteht aus eigenen Stücken und Standards wie „Softly as in a morning sunrise“, „Body & Soul” oder „What is the thing called love“. Die eigenen Stücke wirken merkwürdig brüchig in ihrer thematischen Konstruktion, auf die Standards trifft es in ihrer Ausarbeitung zu: eine recht seltsame Weise von freiem Spiel. Das Piano wird nicht wenig geschlagen, Rhythmen werden seltsam zusammengepfercht („Suspect Rhythm”). Dieses Pendeln zwischen freier Spielweise und präzisen Arrangements, daraus lebt dieser Jazz.
Leider ist diese CD offenbar kopiergeschützt – zumindest besitzt sie ein entsprechendes Logo (copy controlled). Auf meinem Windows-Rechner installierte sich ein entsprechender Player, dessen Klangqualität ich nicht als schlecht empfand. (Aber das tut nichts zur Sache.) Auf meinem Apple-Notebook mit OSX schien allerdings der normale Zugriff auf die Daten möglich. Die entsprechen Aiff-Daten konnten mühelos gelesen und auch ausgelesen werden. Copy controlled: Nein Danke.
Martial Solal: NY-1 – Live at the Village Vanguard
Blue Note 7243 5 84232 2 8