Dieses Album kommt dem noch am nächsten, was man landläufig unter Jazz versteht. Es gibt Strophe, es gibt Improvisation. Es klingt wie aus einer vergangenen Zeit eben, hier die die frühen 60er ohne den Impulsklang, der anzeigt, dass man auf etwas neues aus ist oder zu etwas neuem hinwill oder gar Aufbruch. Per Sjödin ist Gitarrist, er spielt mit einer Genauigkeit und Selbstverständlichkeit im Trio mit Schlagzeug und Hammondorgel – gelegentlich treten Trompete und Saxophon hinzu. Das allein ist eine feine Mixtur genug.
Die Frage ist nur, ist dies auch wirklich genug? Ist es nicht im schlechtesten Fall einfach ein recht ordentliches Nebenwerk – eine Tagesbegleitmusik. Der Klang der Hammondorgel ist zudem ohrhistorisch geradezu dazu prädestiniert, das im Background-Sound zu belassen.
Das alles ist mithin solide gemacht und freundlicherweise, wie im Stück 5 „Make Me A Pallet On The Floor“ durchaus mit Untertönen, die anzeigen, dass man durchaus sich in sich selbst zu distanzieren versteht. Oder bei Nummer 6 „My One And Only Love“ ist die Sologitarre bestechende herzergreifend geradezu. Da horcht man dann auf. Das ist sehr schön.
Per Sjödin: Gentle Thoughts
Love Records [Hörbeispiele]