22. November 2024 Guten Tag, everybody

[Rezension] Mezzoforte: Anniversary Edition

Sie sind noch unter uns. Es gibt sie gleich auf zwei CD. Die Isländer. Mezzoforte, die damals 1983 einen Hit und Knaller mit Garden Party feierten, durch die Charts strömten und Disko machten. Also jetzt Mezzoforte – Musik aus glatt drei Jahrzehnten. Ein Schelm, wer fragte, was habe sich denn da überhaupt geändert.

Ist doch alles der alte Funk, ich weiß nicht, mit DX7-Sound. Überhaupt wie damals eine gewisse Slap-Sound-Basstechnik zur Normalität gehört hat, ebenso wie fretless. Mozzoforte hat sich gut eingepasst in den Sound der Zeit. Kennt noch wer Shakatak, später Matt Bianco, Sade und wie sie alle geheißen haben. Aber das lenkt vielleicht etwas ab. Der Musik merkt man nicht an, dass sie eine nationale Verankerung hat. Sie ist Tanzmusik, wie man sie für Parties und Féten damals benötigt hat. Dabei ist sie tatsächlich übergreifend. Beispielsweise in Nummer 5 Nightfalls, welches eine prima Einleitung hat (mich an Oregon erinnernd): Off-Beat Is My Life. Die Strophen fallen dagegen ab (außer Nummer zwei, die dann wieder so nach Weather Report kommt).

Wo ist da Mezzoforte wird man sich fragen müssen? Alte Meister des frühen Eklektizismus, an der Pforte wo Begriffe wie Postmoderne antanzten, wo Veranstaltungen aus der Off-Kultur und dann auch der Off-iziellen Kultur ein Neo- oder Post- vorangestellt wurde und alles andere ein „Projekt“ war. Das wäre vielleicht doch etwas zu gewagt. Mezzoforte haben so etwas wie in sich geschlossen für sich glückliche Musik gemacht. Alles ist sauber produziert worden ohne dass es gleich klinisch zu klingen begonnen hat. Haken wird man nicht finden, keinen tiefschürfenden Subtext. So what? Klingt trotzdem gut.

Mezzoforte, irgendwie mezzoforte.

Mezzoforte: Anniversary Edition
BHM 6005-2 [Hörbeispiele]