Das ist angeblich der Preis, den die ARD für die Bundesligasenderechte im Jahr aufwendet, so meldet es die FAZ, die sich auf die taz bezieht. Wem das komisch vorkommt, der liegt nicht ganz falsch. Denn eine Transparenz unserer (!) öffentlich-rechtlichen Sender scheint in diesem Punkt nicht auffindbar zu sein. Ganz im Gegensatz dazu, wenn mal wieder ein Orchester weggespart werden soll. Da wird in die Zukunft gerechnet und dazu noch falsch.
Die Intendanten, die das machen, werden dafür hofiert und mit zusätzlichen Ämtern versehen. Aber ehrlich: Was sind schon knapp 134 Millionen Euro? Eine relativ geringe Summe, wenn man genau hinschaut. Das ist so in etwa der Personal- und Geräteaufwand bei der GEMA im Jahr. Mein Gott. Auch jeder Tag auf der Baustelle bei Stuttgart 21 oder beim Berliner Flughafen Willy Brandt ist teuer. Und das für möglicherweise Ruinen.
Die Frage ist eine andere: Ist das Bundesligasenderecht etwas, was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzigartig macht? Eben: Das ist es nicht. Auch die privaten Sender haben schöne Töchter. Es reicht, wenn die sich da Konkurrenz machen.
Aber bei den Features in Radio und Fernsehen, bei den Orchestern und Chören und Big Bands und Balletten, da wird so schnell kein privater Fernseh- oder Rundfunkanbieter mitbieten können – und auch nicht mitbeaten. Doch genau da sparen sich die Rundfunkanstalten einen ab. Vollkommen idiotisch. Und wie präzise da die Intendanten plötzlich wissen, was was kostet! Und nicht wissen, was was wert ist.
- Zuerst erschienen in nmz: 10/2016 – 65. Jahrgang