Der Südwestrundfunk (SWR) besitzt nach eigenen Angaben über 2 Millionen Audiodaten mit Musik. Das ist ganz schön viel. Kein Mensch kann die alle durchhören und so bleibt vieles davon gewissermaßen in einem archivalischen Darknet. Eine dunkle Musikmasse. Ausmisten ist keine Option, denn dazu müsste man ja wissen, was da so schlummert. Ein Computer muss also ran.
Die eigene IT hat vor der Unmenge kapituliert und gerade mal 230.000 Musiktitel erschlossen. Hilfe naht von der Stuttgarter Universität: Der dortige Supercomputer des Höchstleistungsrechenzentrums (HLRS) könnte es richten und er hat es gerichtet. Das Ziel des Vorhabens: „Journalistinnen können in dem Programm per Schlagwort – etwa ‚Wald Herbststimmung‘ – suchen und bekommen ein passendes Musikstück vorgeschlagen,“ meldet die Deutsche Presseagentur. Um dieses sehr gewagte Ziel zu erreichen und beispielsweise auch bei „Brotkasten Schimmel“ oder „Spülmittel Verätzung“ zu genehmen Ergebnissen zu kommen, haben die Rundfunkleute offenbar 700 Charakteristika von Musik ermittelt. Zum Beispiel, „welche Instrumente, welcher Rhythmus und welche Stimmung überwiegen, ob die Musik in Dur oder Moll ist oder von einer weiblichen oder männlichen Stimme gesungen wird“. Da juchzt das Musikwissenschaftlerinnenherz, das ja nur zwischen schnell und langsam, laut und leise und kurz oder lang zu unterscheiden gelernt hat.
Wie man aus mehr oder vor allem minder gut unterrichteten Kreisen jetzt erfahren hat, funktioniert die Sache mit Einschränkungen ausgezeichnet. Denn, egal was man bei der Suche auch eingibt, das Ergebnis der Anfragen scheint darauf hinzudeuten, dass es ein Universalstück, gewissermaßen die „42“ des Musikuniversums zu geben scheint. Denn es gibt immer nur eine musikalische Lösung auf alle Anfragen und die heißt: „Katzeklo“ von Helge Schneider.